Donnerstag, 17. September 2009
djane teutonia feat. Dr.Didi Bruckmayr (Wien, Traun)

Singspiel, Freitag 28.5. 23:00

Der mordtraurige Max
Nazi-schwule Larmoyanz-Barden-Songs nach Jonathan Littell und Jean Genet

Der kultivierte SS-Offizier Dr.Max Aue aka Dr.Didi Bruckmayr erzählt in seinen larmoyanz-bardigen Songs von seinem Leiden am Martyrium, für und im Namen der deutschen, österreichischen und so manch anderer Volksgemeinschaft morden, respektive morden lassen, zu dürfen.
Er hatte sich die ganze Chose humaner und intellektueller vorgestellt und ist nun ganz entsetzt darob, mit welch’ volkstümlicher Inbrunst so mancher (Un-)Deutsche herzhaft bei der Umsetzung des Programmes ans mordende Werk geht.
Wenn das schwierige Amt es zulässt – und das geschieht selten genug – widmet er sich in den wohl verdienten Pausen geilem Sex unter Männern. – Yo man!
In darob folgenden Mußestunden, befreit von den trüblichen Gedanken ans Selbstopfer zum Wohle der Gemeinschaft, sinniert er darüber, ob nun die Juden oder die Platoniker die ersten Proto-Faschisten gewesen waren; oder darüber, dass Echter-Kerle-Sex eigentlich the Real Thing für den fortschrittlichen Nationalsozialismus sein müsste, der sich einerseits vom judäo-katholischen Ressentiment gegen die Kameradenliebe befreit hätte, vom jüdisch-effeminierten Schwuchtel-Pack der degenerierten Grossstädte andererseits.

Die herz-, hirn- und magenzerreissenden Songs der Jonathan Littell’schen Romanfigur Max Aue aka Bruckmayr werden vertont und am Labtop begleitet von djane teutonia aka Masta Aschenbach, die hierzu fast ausschliesslich Gustav-Mahler-Klangmaterial verwendet; O-Ton:
„Der hübsche GUSTAV ist schon so oft missbraucht worden, da ist (m)ein Missbrauch mehr oder weniger auch schon wurscht; wir österreichischen Rechten instrumentierten ihn gerne für unsere antisemitisch gefärbten Ressentiments gegen die Moderne, wir Linken verklärten seine pseudo-volkstümelnden Hysterien zu esoterischen Affekten der Klassenbefreiung, und wir Schwuchteln affirmieren sein Pathos, seine Plattitûden und seine Zerrissenheit“. A TIB O’ THE NIP to Gerhard Scheit

* Texte aus und nach Jonathan Littell’s “Die Wohlgesinnten” und Jean Genet: “Das Totenfest“
* vocals, performance: Dr. Didi Bruckmayr
* konzeption, lyrics & music by djane teutonia unter Verwendung Musik Gustav Mahlers, aber auch Xenakis, Boulez, Melvins & Shellac

djane teutonia ist casper g zehner (wien),war in den 90er jahren mitglied des grazer noise-performance-kollektivs „schlauch“ und anschliessend gründungsmitglied des grazer kollektives „nuocmam buam“, das eine art sub-+low-culture - austausch österreich-vietnam betrieb.
djane teutonia wurde um die jahrtausendwende angesichts zerfallender kollektive unter dem einfluss der queer theory und antideutscher ideologie als soloprojekt gestartet.
djane teutonias rare live-acts waren in graz , wien, hall i.T. und berlin zu sehen
casper g zehner gründete 2004 in kooperation mit dem LGBT-referat der ÖH der UNIWIEN und snivlem/thomas jehle die plattform „queerograd“

Dr.Didi Bruckmayr born 5.4.1966 lives in Traun/Upperaustria
Currently working on some kind of revue for "Zirkus Hieronymus"
In may 2009 starts work on opera ALEXANDER with composer maurizio squillante in rome. premiere in cooperation with opera cagliari in june 2010. then at selected festivals all over europe.
Bruckmayr/Aigner and additional members of Fuckhead work with director Matthias Langhoff on the score for the play "Dickicht in den Städten" from Brecht/ Landestheater Linz/Upperaustria.

Doctor of economy. Dissertation on the nationalsocialist welfare-system in Austria 1938-1945. Work in national and international archives for several years.
Since 1985 singer, actor and performance-artist. Several shows and festival appearances in Europe, Australia, USA, Brasil and Japan solo or with the notorious multimedia-performance group FUCKHEAD. Actor at Burgtheater and Rabenhoftheater/Vienna. Extreme vocalist for composer Peter Androsch and orchestras Klangforum Wien or RSO Wien in various pieces. Synthiepop and Breakbeat sideprojects Wipeout, Bruckmayr and Mussurunga.
Award winning digital media artist. works with jitter and mainly vvvv! Plenty of screenings on international film festivals.

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Bubul feat. Nin Com Poop (Wien)

Rock-Tuntismus-Schau, Samstag 29.5. 22:30

Für queerograd ersetzt die Rock And Roll Simulationsmaschine nincompoop das Elektro-Playback durch den wilden Noiserock-Dreier Bulbul. Gitarre, Bass, Schlagzeug und zwei Funkmikrofone. Drei harte Jungs und zwei hysterische Mädels. Kraftstrotzende Oberarme, kecke Jeans-Hotpants, knappe Kleidchen und ein Noise-Brett. Military Entertainment: Ein einmaliges postvermoderndes Spektakel-Format zwischen Authentizität und Effekt, Affirmation und Ironie-Terror, Utopie und Anachronismus, Coolness und Freakshow sowie Ying und Yang. Special Guests: die katholische Jungschar, Schwitzen, Max Müller, Christina Stürmer, Stewart Home, Francois Hardy sowie eine Weltmeisterin im Kickboxen.

Bulbul 1996 gestartet von Raumschiff Engelmayr als One-Man-Show, seit geraumer Zeit in Band-Formation mit derhunt (bass, voc) und ddkern (drums, voc). Mit liebevoll gestalteten Tonträgern, absurden Bühnen-Outfits und energetischem Sound versetzen sie Hörerschaften in Staunen.
"Von tonnenschwer dahinwalzenden und dennoch groovigen Monstertracks über durchgeknallte Soundexperimente an der Grenze zwischen Noise Rock'n'Roll, Jazz, Electro und Zwangsjacke bis zu Momenten purer Schönheit." [ fm4 house of pain]
"Eine auf hervorragend interessante Weise geistesgestörte Mischung aus Lärm, Pop und Elektronik. Kunst, aber mit Lust und Witz gemacht." [kurier]
http://bulbul.at/

nincompoop Ob als Live-Intermezzo im Club, als Freakshow-Act bei der Ausstellungseröffnung, oder manches Mal gar im Theater-Kontext - seit 2001 macht das Wiener Bühnen-Pärchen diverse subkulturelle Off-Off-Locations unsicher. Tracks und Lyrics sind von hemmungslosem zusammenstehlen geprägt. Live wird mit Playback und Textzettel-Dramaturgie wenig gefällig, aber durchaus glitzerglamourös brachial und elektro-technoid tanzbar abgerockt. Die Bühne wird zur Sofa-Landschaft, mehr oder weniger ausgefeilter Aerobic-Körpereinsatz korrespondiert mit Minirock-Uniformen aus dem Girliewear-Laden ums Eck. Das Ergebnis: Eine exzessiv-desorientierte Karaoke-Freakshow-Melange zwischen T.Raumschmiere Tech´n´Roll und Cobra Killer Spektakel, postvermodernd wie DJ Hell und kaputt wie Waterloo&Robinson. Nur: ganz anders.
http://z.cccp.at/ncp

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