Rhinoplasty/ Wien

Party – Die Uniform - Donnerstag nacht 27.5. 00:30

Rhinoplasty

Rhinoplasty ist der Name des neusten Clubs in einer mittlerweile erstaunlichen Reihe von großartigen queeren Clubnächten, die sich selbst und ihr Publikum nicht allzu ernst nehmen und sich stattdessen lieber als hedonistische, orgiastische Ménage-a-Trois präsentieren. Politisch korrekt ist hier fehl am Platz, wenn sich Chef-Rhinoplast Andy sein weißes Gesicht beispielsweise schwarz anmalt und erklärt, dass schwarze Teenage-Girls ohnehin nur Hühnchen und Wassermelone essen, während er volle KFC-Eimer und in Wodka ersäufte Wassermelonen verteilt; so geschehen beim R'n'B Special im Mai. Auch musikalisch sollte man sich auf wirklich alles gefasst machen, denn hier paaren sich One-Hit-Wonder wie Haddaway und 2Unlimited mit Whitney Houston, Justice, Nina Hagen oder Madonna. Das uneheliche Wunschkind von Leigh Bowery, Blümchen und Guns'n'Roses.

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Rummelsnuff/ Berlin

Konzert - Donnerstag 27.5. 23:00

RUMMELSNUFF – Derbe Strommusik vom Sender Karlshorst

Ringen
Text: Roger Baptist, Roman Shamov
Komposition: Roger Baptist

Du ein Mann, ich ein Mann, beide gleich Gewicht.Geschwindigkeit und Kraft sind beim Kampfe Pflicht.
Du ein Mann, ich ein Mann, beiden juckt das Fell. Zum Ringen auf die Matte jetzt, zum Kampfe, aber schnell. Wir schnellen vor! Der Arme Kraft hat beide nun gepackt. Vor Muskeln strotzend, fest im Stand gemeißelt, daß es knackt! Mein Nacken zwischen Beinen klemmt und nichts sich mehr bewegt. Im Schwitzkasten dein Schädel steckt. Nun dir die Stunde schlägt. Leib um Leib - Der Puls schnellt hoch. Der Atem schwer und tief! Trieb und Kraft, Mut und Geist uns zum Kampfe rief...uns zum Kampfe rief!
Fest hab ich dich in meinem Griff, ich laß dich nicht mehr raus. Um Luft wir ringen und um Ruhm, und die Revanche steht aus. Mein Herz das trommelt dir ins Ohr im Takte wie Musik. Der Herzschlag dröhnt in dein Gehirn, so lang du unten liegst. Der Schweiß in Strömen abwärts rinnt, das macht das Greifen schwer! Der Sieg ist nah, der Sieg ist mein, ich geb ihn nicht mehr her! In der Worte wahrstem Sinn ein Kampf zusammenschweißt. Kein Schmerz uns schreckt, kein Griff uns schmerzt. was Kampfesgeist beweist.

Der Kraftathlet, Trainer und Türsteher Roger Baptist ist RUMMELSNUFF. Mit seiner Mannschaft läßt er gelegentlich seine derbe, von Kurzfilmen untermalte Strommusik auf sorgsam ausgewählten Bühnen zwischen Hammerfest und Sansibar erklingen. Kennzeichnend für die Shows sind der bild- und tongewordene Männlichkeitswahn und der unverhohlene Personenkult um Rummelsnuff; er singt von den Schwerstarbeitern unter Tage, von den Männern auf hoher See und von den kraftstrotzenden Ringern auf der Matte.

http://rummelsnuff.com

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Astrid Hanisch/ Wien

Vortrag & Diskussion - Freitag 28.5. 18:30

Frauenhass und Deutsche Mütter um 1900 -
Antisemitismus in der 1. bürgerlichen Frauenbewegung und im Männerbund der Maskulinisten

Der Begriff Antifeminismus wurde von der deutschen Frauenrechtlerin Hedwig Dohm in Anlehnung an den um 1870 etablierten Begriff Antisemitismus geschaffen, um die Gegner_innenschaft gegen die politischen und sozialen Forderungen der 1. Frauenbewegung zu benennen. Während antisemitische Vereine wie der „Deutsche Bund gegen die Frauenemanzipation“ die neue soziale Bewegung als „internationalistisch zersetzend“ und „verjudet“ angriffen, reproduzierten Teile der bürgerlichen Frauenbewegung den
gängigen Antisemitismus in ihrem Kampf um sittliche Moral und in ihrem Selbstverständnis als völkische Patriotinnen am heimischen Herd. In ihrem strategischen Bemühen um Sichtbarmachung im hierarchischen Geschlechterverhältnis, fochten sie innerhalb einer Verwissenschaftlichung
von Geschlechterfrage und Rassismus, für geschlechtliche und sexuelle Normierung, die das „jüdische“ als krankhaft abweichend begriff. Etwa zeitgleich mühten sich die Maskulinisten um Hans Blüher, männliche Homosexualität als besonders viril und damit staatstragend zu diskursiveren. Die maskulinistischen Ansätze zur Normalisierung männlicher Homosexualität beruhten auf der Abwertung und Ausgrenzung von Frauen und Juden – und entwarfen ein antisemitisches Zerrbild von „effeminierter“ und „germanischer“ Männlichkeit. In der Gegenüberstellung der beiden Emanzipationsbewegungen soll aufgezeigt werden, wie der Antisemitismus als „kultureller Code“ um 1900, für die so kontroversiellen sozialen Bewegungen, einen Machtgewinn bedeuten konnte.

Astrid Hanisch Studium der Politikwissenschaft in Dresden und Uni Wien; Dipl. Arbeitsthema: „Von der Liebe zur Natur und dem Hass auf das Fremde“ – Ökofaschismus in der österreichischen Umweltschutzbewegung der 1980er Jahre“/ Projektarbeit zum revanchistischen Wehrmachtsgedenken am Ulrichsberg, Kärnten/ Projektarbeit zum Themenkomplex „Männer Fußballeuropameisterschaft - Sexismus- Patriarchat - Häusliche Gewalt“
Publikationen in unique und malmoe, sowie auf der webpage netz-gegen-nazis.com, Der rechte Rand und Antifaschistisches Infoblatt
Beteiligung an verschiedenen künstlerisch-sozialpolitischen Projekten:
Ladyfest 04, Que[e]r Beisel, Cafe Temelín, Matz ab!

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