Vortrag & Diskussion - Samstag 29.5. 18:00

Wo die Liebe zu den Gesetzen im Staate ruht – Über den Zusammenhang von Weiblichkeit und Nation

Die linke Kritik an Staat und Nation glaubt üblicherweise ohne jene des Geschlechts auszukommen. Das Geschlechterverhältnis spielt keine Rolle für die Kritik am Nationalstaat selbst, sondern bleibt der Absatz »zum Thema Frauen«, der in Flugblättern auch noch geschrieben werden muss. Auf der Seite der feministischen Theorie verhält es sich nicht viel anders: wo der Staat überhaupt zum Thema wird, sind Weiblichkeit und Nation so etwas wie »Strukturkategorien« oder auch »Diskurse«, die qua analytischer Trennung nur noch äußerlich aufeinander bezogen werden können.

Stattdessen müsste aber die bürgerliche Gesellschaft als Ganze betrachtet werden. Die Entstehung der Geschlechtscharaktere und jene der Nation gingen Hand in Hand, so viel ist offensichtlich. Bei Rousseau et al sind es die Frauen, in deren Händen »die Liebe zu den Gesetzen im Staate« ruht. Die Gesellschaft der Freien und Gleichen brachte und bringt in ihrem Werdegang ihr Widersprechendes hervor: die Frauen als Differente, die Nationen als bestimmte. Sie sind nicht einmal in die Welt gekommen und gut war, sondern müssen sich permanent neu reproduzieren. Darin setzt sich ihre Entstehung in der Dialektik der Aufklärung fort – Grund genug, den Blick auf die Anfänge bürgerlicher Gesellschaft zu richten. Daran wird sich zeigen, dass die Kritik der Nation feministisch sein sollte und umgekehrt jene von Geschlecht und Liebe nicht ohne Bezugnahme auf den gesellschaftlichen Zusammenhang, der sie hervorbringt, auskommt.

Karina Korecky lebt in Hamburg

Konzert – Freitag nacht 28.5. 00:30

BlackBand ÜBER BlackBand
Außer Auftreten und Platten-Machen mögen wir viele Menschen, Tiere und Pflanzen aus speziellen oder keinen besonderen Gründen. Wir mögen u.a. Schokolade, forschen, arbeiten, beten, schwimmen, vor den Ball treten, moshen, Gesicht in die Sonne halten und Füße hoch legen. Ein Hoch auf Gitarren und Verstärker! Ohne sie wären wir nichts!
Es ist alles Wildnis, nicht zivilisiert.

Klingt wie
pretty simple songs with single clean guitar and voice or
sometimes distorted, cracking guitars 52 octaves below zero empowered by heavy feedbacking old valve and tube amps aching, screaming, moaning, humming and whispering under one single or a few long droning chords
. birds, bushes, crickets, rain
. loving, longing
. lying with someone in warm soft grass at the edge of a big wood of huge dark green trees close to an abandoned graveyard in the after-shocks of an earthquake in fresh warm sunshine after heavy summer rain - almost naked
. making peace, going to war
. LA, NRW (Germany) and LA, CA (USA)

Blackband ist Christian Bogisch
Gitarre, Gesang
Chris spielt auch in Kint, 100000 Tonnen Kruppstahl, Ugly Iglu (RIP), Knueppelkorner (RIP), el Kroet (RIP), Einige Kolopeken (RIP), Knobs (RIP)

sideshow donnerstag 27.5. und samstag 29.5.

club homohoelle

club homohoelle, die diskursive sadomaso-schmuddelecke respektive der homophobste queerclub von wien: hier wird - etwa auf einem sofa bei schummeriger beleuchtung - peinlichste schwule prosa und poesie vorgetragen; teilweise in liedform mit guitarre.
sadomaso heisst hier also keine körperliche, sondern "geistig" quälende praxis.
peinlich meint hier zb., unter vermeintlich schwul-emanzipatorisch daherkommenden textgut verkappte rassismen, exotismen, sexismen, frauenfeindlichkeit etc.
in den umbaupausen und afterhour

mit Blackband, Faun74, Seingold Smegma, djane teutonia u.a.