Donnerstag, 17. September 2009
Toxic dreams / Wien
snivlem
11:55h
Performance - Donnerstag 27.5. 21:30 Mein Camp - Eine Lecture Demonstration “I want to be one of the boys. A regular guy." ( Bing Crosby in Road to Singapore) Die Furcht vor Homosexualität steuert viele kulturellen Entwürfe und Repräsentationen des Männlichen. Positiv besetzte Vorstellungen von Männlichkeit schließen Homosexualität so kategorisch aus, dass sie via der Notwendigkeit ihrer systematischen Unterdrückung geradezu zur sine qua non des Maskulinen wird. In so vielen Geschichten und Darstellungen ist die Furcht des Mannes die Furcht vor einem externalisierten "Anderen" , der oder das eigentlich die Verkörperung seines eigenen Unzulänglichen, allem voran Homosexualität, ist . Existiert eine zwangsläufige Beziehung zwischen dem Ästhetischen, dem Sexuellen, dem Psychologischen und dem Politischen? Ist Subjektivität rein ideologisch? Auf welche Weise ist Heterozentrismus dem klassischen Modell unserer Konzeption von Begehren inhärent? Neigt die Psychoanalyse zur "Privatisierung" und Individualisierung von Phänomenen politischer und sozialer Natur? Produzieren Theorien des Subjektiven generell Betrachtungsweisen, die sie vorgeben zu demystifizieren? Ist das Erotische - als Gegensatz zum Sozioökonomischen oder zum Ethnischen - immer der konstitutive oder primäre Sitz/Ort von Betrachterlust und Subjektbildung? Kann uns die Psychoanalyse überhaupt als kritisches Instrument zur Analyse von Filmen dienen, wenn sie selbst zum narrativen Verlegenheitsgimmick deren Machens wurde? Mein Camp folgt den Spuren der kulturellen Repräsentation von Sexualität, im speziellen männlicher Sexualität, via zahlreichen Filmen und Geschichten - von Camp bis Porn, von Hollywood Hits bis Underground Klassikern. Im Setting eines Tennisplatzes verbinden die drei PerformerInnen auf lustvolle Weise Theorie mit modellhafter Demonstration und setzen dabei die unterschiedlichsten spielerischen Tools ein - vom Reenactment einzelner Filmszenen über Lipsyncing, dem Einspielen von Video- und Soundbits bis zum sportlichen Gruppentanz. Die Logik(en) der Zuweisungen von Queerness aufzuspüren ist eine Art Übung im gleichzeitigen Drinnen und Draußen sein. Entwickelt und präsentiert von: Anna Mendelssohn, Cezary Tomaszewski, Yosi Wanunu Produktion: Kornelia Kilga
Anna Mendelssohn ist Performerin, studierte Performing Arts an der Universität von Leeds/England. Arbeit mit David Mayaan, Superamas u.a. sowie eigene Projekte. Seit 2004 Ensemblemitglied von toxic dreams, zuletzt Mastress of Ceremony in "Pink Vanja", Mehrfachrollen in "Confessions of Theatre Whore". toxic dreams wurde 1997 in Wien gegründet, seither ca. 25 Produktionen mit sehr hybridem Charakter.
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